Wein im Krieg

2. Februar 2006 18.30 Uhr in Bonn-Bad Godesberg Im Restaurant mit Geschichte: „Zur Lindenwirtin Aennchen“

Wein-Event mit René Gabriel (www.weingabriel.ch)

Es wurde geöffnet:

Vermuteter Jahrgang 1848
Chateau Bel-Air-Marquis d´Aligre

Angelus 1940
Rayne Vigneau 1940

Cheval Blanc 1941

Latour 1942
Vieux Chateau Certan 1942
Lynch-Bages 1942

La Mission Haut-Brion 1943
Haut-Brion 1943
Mouton d´Armaillac 1943
Lyonnat 1943
Palmer 1943
Marquis de Therme 1943
Caillou 1943

Leoville Las-Cases 1945
Calon Segur 1945
La Pointe 1945
Lynch-Bages 1945
Palmer 1945

Leoville-Las-Cases 1970
in der Jeroboam

Einhellige Meinung des Abends:

“Es war ein unvergeßliches Erlebnis”

Bevor ich die eigentliche Probe an René Gabriels Redekünste übergab, verteilte ich in die 18 wartenden Gläser zur Begrüßung einen Marquis Bel-Air d´Aligre (vermuteten Jahrgang 1848-1858). Margaux in Höchstform, René Gabriel geriet gleich ins schwärmen und meinte:

“Schon für diesen Schluck hat sich die Anreise gelohnt!”


Es war für die meisten der anwesenden Gäste, der älteste Bordeaux-Rotwein ihres Lebens.

Wein im Krieg – Die kurze Beurteilung und Vorbereitung der Weine:

Im Vorfeld wurden alle Weine mit Hilfe des Vinopurs dekantiert und in die Flasche zurückgeschüttet. Alle Weine waren trinkbar, was in Anbetracht der Tatsache in welcher schwierigen Zeit wir uns bewegten, schon eine Überraschung darstellte. Die Weine aus 1940 (Angelus) und 1941 (Cheval Blanc) waren im Glas leider rasch zerfallen, wobei der 1941 Cheval beim Dekantieren einen wunderbaren Duft verströmte. Aus 1942 war mein Liebling dann eindeutig der Vieux Chateau Certan. Latour 1942 und Lynch-Bages 1942 schafften es beide nicht, diesem Wein das Wasser zu reichen. 1943 begeisterten mich insbesondere La Mission Haut-Brion, Haut-Brion und Mouton d´Armailhac. 1945 gefiel mir geschmacklich zunächst der La Pointe am besten, später dann der 1945 Lynch-Bages. Sehr spannend fand ich an diesem Abend auch, wie unterschiedlich manche Weine empfunden wurden.

Bei den meisten Weinen ging es zwar nur um die Feinjustierung, aber beim Palmer 1945 waren die Meinungen doch sehr gespalten. Zum einen konnte er nur mit zugehaltener Nase getrunken werden und zum anderen wurde er als großer Wein empfunden. Jeder hat seinen eigenen Geschmack und den gilt es zu entdecken.

Dieser Abend war auf jeden Fall nach jedermanns Geschmack:

die Weine machten Freude, die Gäste harmonierten, das Essen war köstlich (www.aennchen.de),
ja und René Gabriel hat einfach eine unnachahmliche Art Weine zu beschreiben, daß ein Weinabend mit ihm immer Freude bereitet.